Die schamanische (Trance-)Reise

Schamanismus 

„Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer wenn auch hartnäckigen Illusion.“ Albert Einstein

In einer schamanischen Reise bewegst du dich aus der Zeit heraus und trittst ein in das zeitlose „Jetzt“. So kannst du Dinge erforschen, die weit zurückreichen oder Inspiration empfangen, was aus deinem Leben werden kann.

Tipp: Besuche ein schamanisches Einführungsseminar. Melde dich über das Kontaktformular, wenn du Interesse hast, auch wenn gerade kein konkreter Termin ausgeschrieben ist.

Eine schamanische Reise findet nicht einfach in der Vorstellung statt. Es handelt sich dabei nicht um Phantasiereisen oder Meditation.

Vielmehr verändern Schamaninnen und Schamanen ihren Bewusstseinszustand mit Hilfe von Rhythmusinstrumenten: Trommel und Rassel. Durch einen gleichförmigen Rhythmus in einer bestimmten Frequenz verändert sich die Hirnaktivität (Theta-Zustand). Dieser Zustand ermöglicht die Trance, um sich mit seinem Bewusstsein auf die Reise in die verschiedenen schamanischen Welten zu begeben.

Mögliche Themen für schamanische Arbeit oder: Wo ist das Mammut?

Okay, das ist vielleicht nicht die Frage, die dich im Moment brennend beschäftigt. Das war wohl eher in Urzeiten ein Thema.

Aber auch heute noch steht am Anfang einer jeder schamanischen Reise die Formulierung einer Absicht. Du kannst für konkrete Lebensfragen reisen, um Unterstützung und Heilung bitten oder auch die verschiedenen Welten erforschen.

Vorstellung und Wirklichkeit

Wir westliche Menschen unterscheiden sehr stark zwischen Wirklichkeit und Vorstellung. Andere Kulturen gehen davon aus, dass alles eine Projektion der eigenen inneren Welt nach aussen ist (alles ist Maja). Die äussere Welt wäre demnach ein Abbild (Spiegel) unserer inneren Welt, unseres Seelenzustandes.

Das könnte auch eine Erklärung sein, warum wir so unterschiedlich wahrnehmen. Was wir für Phantasie halten, ist für die alten Seherinnen und Seher genauso wirklich, wie die so genannte Realität.

Deine Helferwesen in der Anderswelt

Die schamanische Reise wird in der Regel von Helferwesen der anderen Welten begleitet. Diese kannst du durch schamanisches Praktizieren kennen lernen. In der unteren Welt sind das in der Regel die Krafttiere während es in der oberen Welt die Lehrerinnen und Lehrer sind.

Je mehr du selber praktizierst, umso besser kommst du in Kontakt mit deinen persönlichen Helferwesen. Du lernst sie mit der Zeit kennen und erfährst, mit welchem Anliegen am besten welches Wesen angesprochen wird. Es gibt Helferwesen, die uns ein Leben lang begleiten und unterstützen und es gibt welche, die in bestimmten Lebensphasen erscheinen und später wieder weg gehen.

Reisen in die Untere Welt

Du begibst dich in deiner Phantasie an einen Ort, den du aus der realen Welt kennst. Es sollte ein Ort sein, der in irgendeiner Art eine Verbindung/Öffnung nach unten hat. Das kann eine Höhle sein, ein Wasserfall, ein Wurzelloch …

Wenn der Trommelschlag beginnt, stellst du dir nun vor, wie du in diesen Eingang nach unten hinein schlüpfst. Meist wirst du das wahrnehmen wie eine Art Tunnel. Am Anfang ist es noch etwas, das du dir vorstellst. Wenn du dann aber beginnst, die Wände des Durchgangs zu erforschen, den Boden, Geruch, Geräusche etc., wechselt es irgendwann von deiner Vorstellung in eine Wahrnehmung. Dann gehst du weiter, bis du am Ende aus dem Durchgang heraus trittst. Wahrscheinlich wirst du eine Art Landschaft wahrnehmen. Rufe dort dein Krafttier. In deiner allerersten Reise ist es deine Absicht, dieses persönliche Krafttier kennen zu lernen. Wenn du ein Tier antriffst fragst du es: „Bist du mein Krafttier?“ Du wirst es spüren, wenn es sich dir zuwendet und sich als dein persönliches Helferwesen zu erkennen gibt. Nach einem ersten Kontakt verabschiedest du dich und kehrst auf dem gleichen Weg wieder zurück. Mache dir Notizen. Dann verabschiedest du die Helferwesen, die du vorher gerufen hast und löschst die Kerze.

Reisen in die Obere Welt

Um in die obere Welt zu gelangen, wählst du ebenfalls einen Platz in der Natur. Aber dieses Mal ist es ein Ort mit einer Verbindung nach oben. Das kann ein Berg sein, von dem du hoch springst, oder du kannst mit dem Rauch eines Feuers aufsteigen, du kannst einen Baum erklettern, mit einem Wirbelsturm nach oben getragen werden…

Jedenfalls solltest du irgendwann deutlich wahrnehmen, wie du eine Art Membran durchdringst. Das ist nicht einfach eine Wolken- oder Nebelschicht, sondern wirklich deutlich spürbar als eine Art „Durchrutschen“.

Solange noch Wolken, Planeten oder Sterne sichtbar sind, bist du noch nicht in der oberen Welt angekommen.

Solltest du durch diese Membran hindurchgekommen sein, entdeckst du wieder eine Art Landschaft. Dieses Mal wirst du sie wahrscheinlich anders wahrnehmen als in der Unteren Welt. Ich finde z.B. das Licht ganz besonders.

Die Absicht deiner ersten Reise in die Obere Welt ist es, ein persönliches Helferwesen (eine Lehrerin, einen Lehrer) kennen zu lernen. Sende diese Absicht nochmals aus und bitte, dass sich das Wesen dir zeigt. Wenn jemand kommt, sprich die Person an, ob sie dein Helferwesen ist. Wenn ja, kannst du in ein kurzes Gespräch gehen. Dann verabschiedest du dich und kehrst wieder zurück an deinen Ausgangspunkt.

Ungestört reisen und gut zurückkommen

Man sollte möglichst nicht abrupt aus einer Reise –Erfahrung herausgerissen werden. Deshalb ist es wichtig, sich eine ungestörte Umgebung und Zeitspanne zu gestalten. Gewisse Umgebungsgeräusche können wir mit der Zeit „ausblenden“.

Sollten wir doch einmal heraus gerissen werden, gehen wir zurück, lauschen dem Trommelschlag und kehren an den Punkt der Reise zurück, an dem wir unterbrochen wurden.

Die Rückkehr von einer Reise ist ein reiner Willensakt. Mitunter ist es so interessant und schön in der anderen Wirklichkeit, dass du gerne noch etwas bleiben würdest.

Aber nach meiner Erfahrung macht es nicht viel Sinn, Reisen endlos auszudehnen. In der Regel erhalte ich die Information oder mache die Erfahrung, die gerade angebracht ist und spüre dann ganz deutlich, dass es jetzt genug ist. Ich habe auch schon erlebt, dass mich die Helferwesen zurück geschickt haben.

Wenn du dein Thema nicht erschöpfend behandelt siehst, kannst du ja jederzeit, weitere Reisen dazu unternehmen. Das ist ohnehin oftmals sinnvoll.

Bei Trommel-CDs oder mp3-Dateien kommt nach einer gewissen Zeit eine Veränderung im Rhythmus. Das ist das Zeichen zur Rückkehr.

Schreibe alle deine Reisen auf. Das ist sehr wichtig. Bei mir gehört das praktisch zur Reise dazu. Die Erkenntnis vollendet sich mit dem Aufschreiben. Ausserdem ist es sehr sinnvoll, wenn du später noch mal nachlesen kannst, was da eigentlich war.

Schamanisches Reisen ist eine spirituelle Praxis, kein „Kick“ für unerfüllte Sehnsüchte.

Ablauf einer schamanischen Reise

Das Einhalten von ein paar Regeln hilft dir, gute Ergebnisse zu erzielen:

  • Keinen Alkohol oder Drogen 24 Stunden vorher und nachher
  • Für Ungestörtheit sorgen (Telefon,…)
  • Sich selbst und den Raum reinigen (z.B. Räuchern mit Salbei)
  • Die Helferwesen herbei rufen (Trommeln, Rasseln)
  • Klare Absicht formulieren
  • Entscheiden, wohin die Reise gehen soll (in welche der schamanischen Welten)
  • Augenbinde, evtl. Socken, evtl. Decke
  • Trommel-Klang als mp3 parat haben (falls niemand für dich trommelt)
  • Konzentration und leer werden von eigenen Wünschen und Vorstellungen

Praktische Tipps:

  • Sei neugierig und offen für deine persönliche Art der Wahrnehmung
  • Habe keine Erwartungen.
  • Wenn du den Faden verlierst, halte kurz inne und mach dir deine Absicht wieder
  • Führe ein Notizbuch, in welchem du deine Anliegen und  Erfahrungen festhältst. Daraus kannst du viel lernen.
  • Reise niemals, wenn du dich nicht wohl oder gar krank fühlst. Übertrete jeweils ganz bewusst die Schwelle zwischen den Welten. Schliesse die Tür hinter dir. Es ist wichtig, dass du jeweils ganz bewusst und vollständig dort bist, wo du gerade bist. Sonst könnte es passieren, dass du mit der Wahrnehmung der Wirklichkeit durcheinander gerätst.
  • Am besten ist es, wenn du deine ersten schamanischen Schritte unter fachkundiger Anleitung machst. Das gibt dir Sicherheit und du lernst, deine Wahrnehmung einzuordnen.

Buchtipp: Einführung ins Schamanische Reisen mit super praktischen Erläuterungen und CD Sandra Ingerman „Die schamanische Reise“

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