Innere Kritikerin

Eigentlich bin ich ganz anders …

Meine innere Kritikerin heisst Adelheid

Sie erhebt ihre Stimme, wenn ich wieder einmal hinter meinen eigenen Ansprüchen zurückgeblieben bin. Dann schimpft sie auf mich ein und benutzt dabei ziemlich schlimme Wörter. „Blöd“ ist noch eines der harmloseren.

Mitunter hat sie ja Recht damit, wenn mir einmal etwas nicht so gut gelungen ist, ich mit einem Vorhaben nicht konsequent genug war oder einfach mit einem Ergebnis nicht ganz zufrieden bin. Da habe ich mich angestrengt und mein Bestes gegeben – und es kam doch nicht das heraus, was ich mir gewünscht habe.

Adelheid findet mich dann schnell einmal unfähig und meint, das würde eh nichts mit mir …

Zum Glück habe ich mich inzwischen ganz gut mit ihr arrangiert. Ich weiss inzwischen, dass sie nur EINE Stimme in mir ist. Und oftmals kommt sie aus ganz alten Geschichten. Es ist verinnerlichte Kritik, die sich letztlich munter weiterentwickelt und bis heute überlebt hat. Bei manchen Themen kann ich noch die Stimme erkennen, die ursprünglich dahinterstand. .

Wahrscheinlich wird Adelheid nie ganz verstummen. Aber vielleicht kann ich ihr einen etwas anderen Tonfall antrainieren. In der Sache hat sie mitunter schon Recht.

Woher kommt die Innere Kritikerin, der innere Kritiker?

Oftmals äussert sich die innere Kritikerin, der innere Kritiker als die Stimme einer (früheren) Autorität

  • Wertvorstellungen, Ansprüche, Massstäbe, die uns in unserer Kindheit immer wieder begegnet sind, können geradezu verinnerlicht werden. Das ist, wie wenn du dir einen Splitter einziehst: Immer, wenn du drankommst, tut es weh.
  • Mach dir bewusst, dass diese Dinge nicht zu dir gehören. Entscheide, ob du diesen Massstäben und Ansprüchen überhaupt noch folgen möchtest – schliesslich sind es nicht deine eigenen. Wenn du das nicht mehr möchtest, dann lehne dankend ab.

In meinem Falle heisst das dann: «Liebe Adelheid, das will ich gar nicht. Du kannst damit wieder aufhören. Danke.» Damit kann ich ihr den Wind aus den Segeln nehmen.


Wie kannst du mit der kritischen Stimme in dir umgehen?

  • Wenn du das Gefühl hast, dass es wichtig ist und dir gut tut, dann verbinde dich mit deinem inneren Kind und sende ihm Liebe und Geborgenheit. Eine sehr hilfreiche Praxis ist es, dein inneres Kind an einen sicheren Ort zu bringen. (Seelenflüstern: «Sicherer Ort für dein Inneres Kind»). Denn oft werden in solchen Situationen alte Geschichten angetriggert und dann startet der «Autopilot»: Du fällst zurück in die kindliche Wahrnehmung und Emotion.
  • Heute bist du aber eine erwachsene Person und kannst ganz anders für dich sorgen. Lies dazu auch meinen Artikel «Alte Muster überwinden»


Die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität

Vielleicht hast du dir einmal etwas vorgenommen, z.B. regelmässig Sport zu machen. Leider kam dann ziemlich oft etwas dazwischen. Am Ende hast du es vielleicht ganz sein gelassen. Das heisst nicht, dass du gar keinen Sport mehr machst. Aber das Vorhaben der Regelmässigkeit blieb auf der Strecke.

Lustiger Weise definieren wir uns in solchen Situationen immer noch als eine Person, die dieses oder jenes – z.B. Sport – macht.

So hat dann deine innere Kritikerin vielleicht gar nicht so unrecht, wenn sie dich einmal wieder darauf hinweist, wo Anspruch und die Umsetzung auseinanderklaffen. Und vielleicht nimmst du dann doch nochmals einen Anlauf …


Mache deine innere Kritikerin zu deiner Verbündeten

Wahrscheinlich hast auch du ein Bild von dir, wie du gerne sein möchtest. Dazu kommen Vorstellungen davon, wie du leben möchtest. Sicher hast du auch mehr oder weniger klare Wertvorstellungen dazu.

Und so definierst du dich als die Person, die du gerne wärst. Gleichzeitig unterscheidet sich die Realität davon, weil du in der Praxis nicht immer so lebst:

  • Du würdest dich gerne gesünder ernähren, dich mehr bewegen
  • Du würdest gerne nachhaltiger leben
  • Du würdest gerne …

Natürlich gibt es äussere Bedingungen, die unsere Flügel beschneiden. Aber wie willst du auf Dauer damit umgehen?

Gilt Ödön von Horváths Ausspruch auch für dich:

„Ich bin nämlich eigentlich ganz anders, aber ich komme nur so selten dazu.“?

Und genau da hakt die kritische Stimme ein: Sie hält dir vor Augen, wo Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen.

Wichtig dabei ist vor allem, dass deine eigenen Wünsche der Massstab sind und nicht irgendwelche «Man müsste …» oder «Ich sollte doch …», die ganz woanders herkommen.


Die innere Kritikerin, der innere Kritiker kann dich unterstützen

Mitunter weist dich die kritische innere Stimme aber auch auf Dinge hin, die einen Funken Wahrheit enthalten. Hier sind Tipps, wie du ganz praktisch damit umgehen kannst.

Für die konkrete Situation ist es vielleicht zu spät, noch etwas zu ändern. Aber du kannst auch wichtige persönliche Themen erkennen und dich fragen, wo du noch Potential hast, z.B.:

  • Stimmt es, dass ich immer wieder XY tue und es dann hinterher nicht funktioniert?
  • Habe ich tatsächlich solche Selbstzweifel?
  • Wie kann ich damit umgehen, mich trösten und ermutigen?
  • ...

Kennst du deine innere Ermutigerin, den Ermutiger?

Die innere kritische Stimme ist eine der lautesten. Aber es gibt auch noch andere. Du musst ihnen nur bewusst deine Aufmerksamkeit schenken, z.B. deiner inneren Ermutigerin. Sie bestärkt und unterstützt dich. So kann sie dich loben, für das, was gut geklappt hat: Worauf bist du stolz? Sie zeigt dir auf, wofür du dankbar sein kannst.

So stellst du die Balance wieder her.

Und hier noch ein Umsetzungstipp:

„Die Menschen entscheiden nicht über ihre Zukunft, sie entscheiden über ihre Gewohnheiten und ihre Gewohnheiten entscheiden über ihre Zukunft.“

F. M. Alexander

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